Frauen gestalten Frieden damals und heute

Köln, 7.5.2015 – Das Ende des Zweiten Weltkriegs jährt sich am 8. Mai zum 70. Mal. Aus diesem Grund veranstaltet der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) am 9. Mai 2015 seine traditionelle Wallfahrt zur Frauenfriedenskirche nach Frankfurt-Bockenheim. Im Mittelpunkt steht das Schicksal von Flüchtlingen damals und heute.

Für hunderttausende Menschen ging das Kriegsende mit Flucht und Vertreibung einher. Sie mussten eine neue Heimat suchen und hofften auf die Hilfe derer, die noch ein Dach über dem Kopf hatten. „Viele haben das Wenige, was sie hatten, mit ihnen geteilt: Wohnraum, Lebensmittel, Kleidung. Als Dank für diese Überlebenshilfe boten Flüchtlinge ihre vielfältigen Fähigkeiten an, um tatkräftig an einer neuen Zukunft und am soeben begonnenen Frieden mitzuwirken“, stellt KDFB-Präsidentin Dr. Maria Flachsbarth fest. Über alle Unterschiede und Schwierigkeiten hinweg sei jedoch eine Kultur der Solidarität und des Miteinanders in der Bundesrepublik entstanden, an der besonders Frauen einen großen Anteil hatten, so Flachsbarth.

70 Jahre später sind wieder unzählige Menschen auf der Flucht. Sie kommen aus Kriegs- und Krisengebieten in Afrika oder dem Nahen Osten. Hinter ihnen liegen oft Zeiten voller Angst, Gewalterfahrungen, Hunger und Zerstörungen. Für sehr viele ging es ums bloße Überleben. „Flüchtlinge möchten bei uns in Sicherheit und Frieden leben, Mut fassen und neue Lebensperspektiven finden. Wir sind aufgerufen, sie dabei zu unterstützen und Beiträge zu einem friedlichen Miteinander zu leisten“, erklärt KDFB-Präsidentin Dr. Maria Flachsbarth. Politik, Gesellschaft und Kirchen sind laut Flachsbarth aufgefordert, sich für stabile Rahmenbedingungen einer menschenfreundlichen Flüchtlingspolitik einzusetzen.

Die Frauenfriedenswallfahrt des KDFB steht unter dem Motto „Teilen macht reich“. Sie findet in der Frankfurter Frauenfriedenskirche statt, deren Bau auf die Initiative von Hedwig Dransfeld (von 1912 – 1925 KDFB-Präsidentin) zurückgeht und die 1929 als Mahnmal für weltweiten Frieden eingeweiht wurde. Seit über 100 Jahren setzt sich der Frauenbund für Frieden und Gerechtigkeit ein.

Ute Hücker
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit